Überführung Wendtorf - Wedel
Oktober 01.10.16 – 07.10.2016
Mit dem Auto geht es diesmal nach Wendtorf. Durch einen Krankheitsfall in der Familie fehlt uns eine ganze Woche für die Überführung nach Wedel.
Wir packen die FairLady aus und richten uns ein. Mich beeindruckt, dass das Boot wieder angenehm trocken ist. Klaus macht noch ein paar nötige Reparaturen. Der Deckel der Backkiste in der Plicht, muss repariert werden, nachdem sie auf unserem letzten Törn unter Klaus nachgegeben hat. Wir holen unsere Fock beim Segelmacher in Laboe ab, wo wir sie für das Rollsystem haben ändern lassen. Natürlich wird sie auch gleich angeschlagen. Bisher hatten wir nur die Genua im Einsatz.
02.10.16
Wendtorf – Seeburg, ASV
8 sm
Motorstunden 2:44
Nachdem wir klar Schiff gemacht haben und uns von unseren netten Nachbarn und dem Hafenmeister, der so schön auf die Fair Lady aufgepasst hat, verabschiedet haben, geht es auf nach Kiel. Das Auto dürfen wir netterweise in der Marina lassen.
In der Kieler Förde haben wir zwar guten Segelwind, müssen aber die ganze Zeit kreuzen. Zeitlich passt das nicht zu Klaus Plänen, in Kiel eine Hafenrundfahrt auf eigenem Kiel zumachen – also holen wir die Segel ein und es geht unter Motor nach Kiel. Ich schnapp mir die Kamera, setze mich auf’s Vorschiff und fotografiere die Segelboote, die uns vor den Kiel kommen.
In Kiel kommen wir uns neben den Fähren plötzlich sehr klein vor - auch die Segelyacht A liegt noch in der Werft. Das Design ist wohl Geschmacksache. Ich bin ein Fan von klassischen Yachten….
Geplant war in Seedorf zu übernachten. Der kleine Hafen ist aber schon voll. Wir dürfen im Akademiker Segelverein für die Nacht festmachen. Das ist sehr praktisch, da wir hier sehr nah am Stadtzentrum sind.
In Kiel ist verkaufsoffener Sonntag. Überall gibt es Fressbuden. Anstatt wie geplant essen zu gehen, futtern wir uns an den Buden durch. – Auch findet in der ersten Oktoberwoche in Kiel die Muschelwoche statt. Wir entdecken das Muschelzelt und beschließen dort morgen zu Essen.
http://www.eventbuero-kiel.de/index.php/muschelwoche.html
03.10.16
ASV Kiel – Düsternbrook
Sm
Motorstunden 1:00
Der Wind hat schon etwas angezogen und immer wieder nieselt es. Wir liegen fast vis à vis zum Aquarium Geomar. Gerade wenn man mit Kidds unterwegs ist, finde ich es schön, wenn man Ihnen auch mal zeigen kann, was sich so alles unterm Kiel tummelt. (http://www.ndr.de/ratgeber/reise/tierparks/Meerestiere-erleben-an-der-Foerde,aquariumkiel100.html ) Also besuchen wir das Aquarium und schauen auch beim Seehund füttern zu.
Danach geht es zum Muscheln Essen. - Wir sind begeistert. Es gibt einen riesigen Teller voll mit sehr lecker zubereiteten Muscheln. Wir empfehlen es gleich an Claus Aktoprak weiter, aber zum Abend haben sie die Portionen anscheinend halbiert. Claus und Merih waren dann auch dementsprechend enttäuscht….
Als wir zum Boot zurück kommen hat der Wellengang extrem zugenommen. Ich muss wirklich genau den Moment abwarten, an dem sich der Bug senkt, um es überhaupt wieder auf’s Boot zu schaffen. Wir entschließen uns sofort abzulegen. – Klappt aber nicht so ganz und wir bieten der Promenade mal wieder Hafenkino par excellence…
Der Wind kommt von Steuerbord. Wir legen die Fair Lady an Steuerbord Bug auf lange Leine auf Slip und unsere Tochter soll uns langsam raus slippen. Ich bin für die Heckleinen zuständig, Klaus am Steuer. Wir stecken fast mittig zwischen den Dalben, als Daria keine Leine mehr hat. Ich frage mich, ob wir zu langsam waren…. auf jeden Fall dreht die Fair Lady sofort mit der Nase nach Backbord und wir stehen in den Dalben über 2 Boxen quer - am Bug die Quai Mauer, am Heck ein Segelboot. Kein Platz zum Manövrieren. Der Wind und die Wellen drücken uns mit dem Bug gegen die Kaimauer. Ich übernehme das Steuer während Klaus eine extra lange Leine zum Bug bringt und diese, nachdem er das eine Ende am Bug befestigt hat, einem hilfreichen Passanten oben auf der Kaimauer zu wirft. Damit die FairLady mit dem Bug nicht gegen die Kaimauer geschoben wird, muss ich, mit kurzer Rückwärtsfahrt und dann gleich wieder Vorwärtsfahrt, das Boot auf der Stelle halten. Dann gilt es den Bug nach Steuerbord zu bringen. Dies klappt mit Hilfe des Motors und unseres Helfers, der mit der Leine mitgeht. Endlich wieder gerade in der Box, übergebe ich das Steuer an Klaus – komischer Weise werde ich in dem Moment nervös, wo die Stresssituation vorbei ist. Jetzt mit der langen Leine können wir die Box ohne weitere Probleme verlassen.
Wir haben gelernt: bei starkem Schwell sollte die Slipleine mindestens 2x 2/3 Boxlänge haben....
Unter Motor geht es nach Düsternbrook. Kurz vor der Hafeneinfahrt sehen wir die LaMer in den Hafen einlaufen. – Später kommt Claus noch auf einen Sundowner zu uns an Bord. Morgen wollen wir alle durch den NOK .......
04.10.16
Düsternbrook – Gieselau
36 sm
Motorstunden 8:30
Claus trifft sich mit einem Bekannten um 10:00 Uhr an der Schleuse. Wir lassen uns Zeit und brechen später auf. Gemeinsames Ziel ist die Gieselau Schleuse. In Holtenau warten wir gut 50min. Nach einer problemlosen Schleusung geht es eventlos über den Kanal.
Komische Gefährte trifft man hier .....
Irgendwann holen wir die LaMer und die Nike ein. Wir quatschen ein bisschen und fotografieren uns gegenseitig. Dann überholen wir und fahren schon mal vor. Später am Abend sitzen wir noch gemütlich bei einem Bierchen zusammen….
05.10.16
Gieselau – Brunsbüttel
24.7 sm
Motorstunden 4
Der milde Herbst mit fast sommerlichen Temperaturen ist wohl endgültig vorbei. Als ich morgens die Nase aus dem Schlafsack stecke, ist es ungemütlich kalt. 7°C sagt das Thermometer. Bevor ich uns den üblichen Morgen-Kaffee mache, starte ich erst mal unsere Heizung. – Plötzlich schaut ein Gesicht zum Cockpitfenster herein – habe ich mich erschrocken. Ein FB Bekannter, der mitbekommen hatte, das wir hier liegen, wollte mal „Hallo“ sagen. Fand ich nett, aber sorry, bin vor meinem ersten Kaffee nicht so richtig ansprechbar, Axel ;-). 😅😅
Diesmal brechen wir als erstes auf, da wir mit der Flut von Brunsbüttel nach Wedel wollen. Alles läuft wie geplant, bis ich kurz vor Brunsbüttel nur noch Rot sehe – alle Ampeln auf Rot heisst auch für uns warten in der Weiche Kudensee. Es gibt keinen Poller, an dem wir die FairLady befestigen können. Der Wind ist ziemlich heftig und mit nur einer Leine vertreiben wir. Ohne Motor geht hier Garnichts. Wir entschließen uns verbotenerweise am Anleger festzumachen.... dann heißt es gut zwei Stunden warten. Es werden irgendwelche Oberland Kabel gewartet/repariert.
Wir vertreiben uns die Zeit mit Lesen. Kurz bevor die Ampeln Weiterfahrt signalisieren trifft auch Claus ein – gut getimt. 👍🏼 - Für uns ist das Zeitfenster zu und so bleiben wir noch eine Nacht in Brunsbüttel.
Die FairLady vor der Schleuse Brunsbüttel
Inzwischen ist es so kalt, dass wir die Heizung auf Dauerbetrieb haben. Ausgerechnet jetzt geht uns das Petroleum aus und wir können in Brunsbüttel keins nachkaufen. Claus ist unser Retter in der Not und spendiert uns eine Flasche. DANKE! – Einkaufliste wird erweitert um einen elektrischen Heizer….
06.10.16
Brunsbüttel – Wedel
30 sm
Motorstunden 3:30
Eine Stunde vor Flut warten wir vor der Schleuse – es ist wie verhext. Immer haben wir hier Probleme. – Endlich auf der Elbe, werden die Segel gesetzt, der Motor aus und dann gibt es eine Rauschefahrt mit 7-8kn über Grund nach Wedel.
Und wieder haben wir ein einschneidendes Erlebnis. Ein Containerschiff zieht vor uns aus seiner Warteposition und quert unseren Weg. Das an sich war auch kein Problem. Das Problem war die hohe und steile Bugwelle (gut 1m hoch mit eine Amplitude von ca. 0,40m) , die nun unausweichlich auf uns zu rollte. Wie nimmt man so eine kurze steile Welle. Wir haben uns für einen 90° Winkel entschieden. Das hat so gerumst, das zum ersten Mal wirklich alles gerappelt hat und was nicht fest war, geflogen ist. Ich bin mir bis heute nicht sicher, ob das die richtige Entscheidung war.
Was hättet Ihr gemacht?!
Während ich das Auto in Wendtorf abgeholt habe, hat Klaus klar Schiff gemacht. – Zwei Tage später ging es nach Hause.
Nun, die Saison ist vorbei. Die FairLady liegt wieder im Trocknen und wir werden nun bald wieder nach Hamburg fahren um sie fit für 2017 zu machen.
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Rolf (Freitag, 29 Dezember 2017 18:11)
Hallo, 90° in die Hecksee mache ich auch immer.
Alles andere hat mit der 87 wenig Sinn und es rollt gar fürchterlich...(auch fürchterlich lange)